Am 18.08.2023 erneuerte Sr. Hannah Piterek im Mutterhaus in Dillingen ihre zeitlichen Gelübde für weitere zwei Jahre. Wir wünschen ihr von Herzen Gottes Segen für ihren Weg!
Während der Feier brachte Sr. Martina, Provinzleiterin, ins Wort, was es bedeutet „Profess abzulegen“ und die „Gelübde zu leben“:
Wir haben uns hier zu einer „alltäglichen Vesper“ mit besonderem Akzent versammelt: Sr. Hannah wird heute ihre zeitlichen Gelübde für weitere zwei Jahre ablegen. Für Sr. Hannah ist es ein nächster Schritt in ihrer persönlichen Biografie, in ihrem Entscheidungsweg. Wir dürfen sie dabei begleiten – im Alltag und an einem besonderen Tag wie diesem.
Die zentrale Bedeutung des lateinischen Wortes professio ist: öffentlich ein Bekenntnis ablegen, sich zu etwas bekennen.
Wer eine Ordensprofess ablegt, bekennt sich zu einem Weg in der Nachfolge Jesu in der Verdichtung der Gelübde. Wer Profess ablegt, bekennt sich zu einem Leben in Armut, Gehorsam und eheloser Keuschheit in einer konkreten Gemeinschaft, legt ein Versprechen ab. Wir versprechen etwas, das wir – wenn wir ehrlich sind, - gar nicht umfänglich halten können, weil wir alle nicht perfekt sind - weder als Mensch noch als Christin noch als Franziskanerin, weder individuell noch als Gemeinschaft.
Was wir versprechen, was wir geloben, ist eher ein Ausdruck unserer Sehnsucht, eine Antwort zu geben auf Gottes Liebe. „Wir wagen das Leben in Keuschheit und Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen, in Armut und in Gehorsam im Vertrauen auf die Treue unseres Herrn Jesus Christus“, so sagen es unsere Konstitutionen im 2. Kapitel (2.1) „Berufung und Profess“.
Sr. Hannah und wir alle wagen die Profess im Vertrauen darauf, dass Gott es mit uns wagt. Im Alltag und an besonderen Tagen.