Jede Ordensgemeinschaft hat neben den Impulsen, die von ihrem Ordensgründer und Vorbild ausgehen, einen eigenen Auftrag.Manche Gemeinschaften konzentrieren sich dabei auf einen bestimmten Aufgabenbereich, z.B. Krankenpflege oder Erziehung.
Bei uns Dillinger Franziskanerinnen hat sich die Ausrichtung durch Anfragen von außen und von innen immer wieder verändert und an die Zeit angepasst.
Unsere besondere Berufung als Gemeinschaft besteht darin, immer eine neue Antwort auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse der Zeit zu finden. Wir bezeichnen dies als unser Charisma.

Das bedeutet

  • nach dem Vorbild des heiligen Franziskus zu leben
  • in der persönlichen Nachfolge Jesu zu bleiben
  • unser Leben auf Gemeinschaft auszurichten
  • offen zu sein für die Nöte unserer Zeit
  • uns in unseren Tätigkeiten zu entfalten
  • im Geiste des Evangeliums nach Antworten zu suchen
  • den Auftrag der Kirche zu erfüllen

 

01 von Sr. Clara Winkler OSFDas Evangelium in unserem Leben verwirklichen

Die Heilige Schrift ist die Mitte unseres Lebens. Wir nehmen sie täglich als Handbuch und Gebetbuch und treffen uns auch als Gemeinschaft zum Schriftgespräch.

Franziskus und das II. Vatikanische Konzil ermahnen uns eindringlich, aus dieser Quelle zu schöpfen.

Wir verwirklichen unseren Auftrag, wenn wir uns um franziskanische Haltungen bemühen:

Wir verstehen uns als "Mindere", als von Gott Beschenkte. Wir stehen nicht über anderen, sondern in ihrem Dienst.
Wir verstehen uns als Frauen, die kontemplativ unterwegs sind. Die Kraft und Motivation für unseren Dienst holen wir uns aus der Stille und der Begegnung mit Gott im Gebet.
Aus unserer Liebe zu Christus wachsen unsere Freiheit und Freude. Unser Leben ist nicht traurig und trostlos. Wir erfreuen uns an unserer Aufgabe, weil wir in Christus getragen sind.
Die Ausrichtung auf die franziskanische Spiritualität erfordert, dass wir uns immer wieder hinterfragen. Wir schauen auf die Wirklichkeit in der Welt und inkulturieren uns. Wir geben konkrete Antworten auf die Herausforderungen der Zeit. Auf unserem Weg als Dillinger Franziskanerinnen machen wir uns neu bewusst, dass Christus Mitte und Quellgrund unseres Lebens ist.

Die Zeichen der Zeit und die Krise, in die das Ordensleben geraten ist, drängen uns, unsere Grenzen zu überschreiten durch ein neues Miteinander:

  • mit den Menschen um uns
  • zwischen den Provinzen
  • mit anderen Ordensgemeinschaften und Laienbewegungen
  • mit Menschen anderer Konfessionen und Religionen und allen Menschen guten Willens.

 

 

Zu unserem Sendungsauftrag gehört:

Franziskus sagt uns: „Schwestern, lasst uns anfangen! Möge Christus euch lehren, was ihr tun sollt.“

  • Gottes Menschenfreundlichkeit in jeder Begegnung auszudrücken.
  • Solidarität mit den Armen in unseren Gemeinschaften, in unserem Berufskreis, in unserem Land und auf unserer Erde zu leben.
  • unsere traditionellen Aufgaben zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern im Dienst am Reich Gottes immer wieder neu zu beleben. In Christus stehen wir mit allen Menschen auf Augenhöhe und lernen voneinander.
  • uns mit den Zeitströmungen und ihrem Anruf an uns immer wieder auseinanderzusetzen.
  • jede Schwester ihre eigenen Begabungen einbringen zu lassen: Im kreativen Zusammenspiel aller Gaben leuchtet die Fülle des Evangeliums auf.

 

Unsere Sendung: Unser Tun

Franziskus sagte: „Unser Kloster ist die Welt."

Wir sind ein tätiger Orden, das bedeutet, wir leben nicht abgeschieden in einem "klassischen" Kloster. Wir gehen normalen Berufen nach. Wir arbeiten mit Mitarbeitenden zusammen. Wir begegnen den Menschen bei der Arbeit, beim Einkaufen, in der Gemeinde und in der Freizeit.

In unseren eigenen Einrichtungen und bei anderen Trägern engagieren wir uns als Ärztin, Erzieherin, Exerzitienbegleiterin, Gärtnerin, Geistliche Begleiterin, Gemeindereferentin, Hauswirtschafterin, Krankenschwester, Künstlerin, Lehrerin, Pastoralreferentin, Pfarrhausfrau, Sozialpädagogin.

Innerhalb unserer Gemeinschaften übernehmen Schwestern Aufgaben in der Leitung und Verwaltung, in Haus und Garten, an der Pforte und in der Begleitung und Betreuung der Mitschwestern.

Wir setzen uns ehrenamtlich ein z. B. als Hospizbegleiterin, im Weltladen, als Lektorin und Kommunionhelferin, als Messnerin, als Kirchenmusikerin, in kirchlichen und gemeindlichen Gremien.

Wir engagieren uns als einzelne und als Gemeinschaft für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung: Amnesty International, Flüchtlingsarbeit, Kirchenasyl, Erlassjahr, Stolperstein-Aktion, Unterstützung der Arbeit unserer Schwestern in Brasilien und Indien. Weitere Informationen

Wir bieten jungen Frauen Gelegenheit, ihre persönliche Berufung im Leben zu entdecken, die nicht ins Kloster führen muss.
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