Wallfahrt der St. Franziskus-Schulen aus Kaiserslautern nach Speyer
Am 5. September 2025 machte sich die gesamte Schule aus Kaiserslautern auf eine Pilgerfahrt nach Speyer. Etwa 950 Schülerinnen und etwa 90 Lehrkräfte, ein Teil des Personals der Schule sowie Schwestern des Konvents nahmen teil. Provinzleiterin Sr. Martina machte sich von Dillingen auf den Weg nach Speyer.
Die Organisation, so viele Schülerinnen nach Speyer zu bringen, war eine große Herausforderung. Gestaffelt im Halbstundentakt fuhren die Klassen entweder mit einem der sechs Züge oder mit einem der 12 Busse. Die meisten Klassen wurden danach aufgeteilt, ob sie ein D-Ticket besaßen oder nicht.
In Speyer angekommen, trafen sich die Bus- und Zuggruppen wieder jahrgangsweise an verschiedenen Stellen:
- Die 5. und 7. Klassen machten Gemeinschaftsspiele auf den Wiesen um den Dom.
- Die 6. Klassen verglichen die protestantische Dreifaltigkeitskirche mit dem Dom, den sie schon von einem Ausflug im vorigen Jahr kannten.
- Die 8. Klassen gestalteten Banner, die beim Gottesdienst aufgestellt wurden.
- Die 9. und 10. Klassen lernten durch Führungen, Arbeitsaufträge oder Workshops das mittelalterliche, das jüdische oder das protestantische Speyer besser kennen.
- Die 11. Klasse vertiefte sich in Baugeschichte, Bedeutung und Symbolgehalt des Doms.
- Die 12. Klasse bastelte Muschelanhänger für die ganze Schule, die später im Gottesdienst ausgeteilt wurden.
- Und die Schülerinnen der 13. Klasse hatte die Gelegenheit zu einem intensiven Gespräch mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann.
Einige dieser Aktivitäten fanden vor dem Gottesdienst statt, andere nach dem Gottesdienst, damit die verschiedenen Ankunftszeiten ermöglicht wurden.
Um 11.30 Uhr waren dann alle angekommen. Dann zog die gesamte Schulgemeinschaft mit ihren Bannern vom Altpörtel zum Dom, was in der Stadt für großes Aufsehen sorgte. Um 12.00 Uhr zogen alle zum Gottesdienst ein.
Die Bereitstellung der Sitzplätze im Domchor erfolgte nach einem ausgeklügelten Plan, denn 1000 Menschen fasst der Dom nur, wenn wirklich jede Gelegenheit genutzt wird.
Und so saßen die 6. Klassen und einige ausgewählte Klassen im Königschor auf den Stufen und auf der Chorempore. Dazu kamen das Schulorchester und eine Bläsergruppe. Um den Volksaltar saßen der Bischof, die Ministrantinnen der Schule sowie alle an der Liturgie Beteiligten. Auch die Schulleitung, die Schulseelsorge, die Vertretung der Schulabteilung des Bistums und Sr. Wiltrud als Vertretung der Schwestern nahmen dort Platz.
Die restlichen Schülerinnen füllten das Langhaus bis zur letzten Reihe.
Die Schülerinnen hatten die Lieder zum Gottesdienst in den Wochen vorher intensiv geübt. Jeweils eine Gruppe stimmte vom Königschor aus an. Die Bläser begleiteten abwechselnd mit der Orgel den Gesang.
Die Lesung führte zu der Beauftragung Abrahams, aufzubrechen und Segen für alle zu sein. Schülerinnen gaben dazu eine spannende Auslegung in Dialogform. Nach dem Evangelium vom Salz der Erde und Licht der Welt ergänzte Bischof Wiesemann diese Worte mit einem Appell, Hoffnung in die Welt zu bringen, sich vom Alten und Bekannten zu lösen und diese Welt besser zu machen. Nicht das Make-Me-Great, nicht das Streben nach Geld und Macht bringe uns weiter, sondern nur Mitgefühl und Engagement. Die immer gleichen Ansätze hätten bisher keinen Frieden, keinen Klimaschutz und keine Bewältigung der Krisen gebracht. Es brauche einen Neuaufbruch. Dieser gelinge aber nur aus der Hoffnung heraus, die aus dem Vertrauen auf Gott erwachse.
Während der Austeilung der Kommunion oder eines Segens bekamen alle Schülerinnen einen Muschelanhänger. Das Orchester spielte dazu zwei ruhige Stücke. Die Bedeutung der Muschel für Pilgernde wurde anschließend erklärt.
Am Ende des Gottesdienstes dankte die Schulleitung allen Beteiligten herzlich für ihren Einsatz. Nach einem beeindruckenden Orgelspiel der Toccata von Bach verließ die Schulgemeinschaft den Dom und wurde im Vorraum mit Lunchpaketen versorgt. Die ersten Gruppen mussten dann schon wieder zur Bahn oder zum Bus, andere eilten zu ihren Workshops.
Der Tag hinterlässt bei allen einen tiefen Eindruck von Gemeinschaft und Hoffnung. Man konnte in den Gesichtern der Schülerinnen sehen, mit wie viel Staunen sie den großen Dom betraten und wie viel Freude sie am Singen und Feiern hatten.
Der Bischof merkte an, dass der 1000 Jahre alte Dom bestimmt noch nie so viele Kinder und Jugendliche auf einmal gesehen hatte. Es wurde wohl auch Zeit, denn die Jugend ist die Zukunft – auch die der Kirche.
Sr. Franziska